Charivari – Trachtenschmuck mit Tradition: Was ist ein Charivari
Charivaris (sprich: „Schariwari“) sind ca. 33cm lange Metallketten mit Anhängern (Berlocken) aus Horn, Bernstein, Münzen oder anderen Materialien. Der Mann trägt diesem Talisman in Höhe des Schritts am Hosenlatz seiner Trachtenhose. Wie Ihr als modebewusste junge Frauen wahrscheinlich schon mitbekommen habt, kommen diese Schmuckstücke in letzter Zeit wieder in Mode.
Herkunft des Charivari
Die Berlocken gibt es schon seit fast 2000 Jahren, die ältesten Funde stammen aus Skandinavien. Das Wort Charivari hingegen hat Napoleon mit über die Alpen gebracht, es bedeutet „Katzenjammer“ oder „Radau“. Im Deutschen entwickelte sich daraus dann die Bedeutung „Durcheinander“ und „Katzenmusik“.
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Traditionell waren Charivaris Talismane und Glücksbringer, die eine erfolgreiche Jagd bringen sollten. Außerdem dienten sie als Statussymbole für die Bauern und wurden von Generation zu Generation weitergegeben, kaufen konnte man sie nicht. Getragen wurden diese Talismane beinahe ausschließlich von Männern – Frauen jagten früher nicht. Heutzutage gibt es aber auch Modelle für die modebewusste Frau, solche Modelle sind in der Regel filigraner und mit Perlen besetzt.
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Bedeutung der einzelnen Anhänger
Wie eben bereits erklärt, trägt man den Talisman am Hosenlatz. Es gibt verschiedene Anhänger, der bekannteste ist wohl der Kümmerer. Das ist ein Stück des Geweihs eines Kümmerers, also eines schwachen Tieres. Man erkennt sie meist am ungleichmäßig geformten Gehörn. Für diesen Anhänger wird ein Teil des Geweihs mit einer 800er oder 925er Silber-Fassung versehen und kann dann am Charivari befestigt werden.
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Es gibt dutzende verschiedene Anhänger, aber um der Langeweile vorzubeugen, werden hier nur die Interessantesten aufgezählt. Beliebt ist der Adler oder Greifvogel, er soll bei der Jagd die Augen schärfen. Bären- oder Wolfszähne sollen die Kraft des Tiers auf den Träger übertragen. Interessant ist auch der Bocksbart – der soll für Potenz sorgen. Vielleicht ist es einen Versuch wert…
Es gibt auch viele verschiedene christlich bzw. heidnische Anhänger. So soll die Glocke etwa Dämonen vertreiben, Kreuze und Heiligensymbole erklären sich wohl von selber, diverse Kristalle und Edelsteine mit verschiedenen Wirkungen kann man auch kaufen.
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Immer größer werdender Beliebtheit erfreuen sich auch erotische Motive. So gibt es beispielsweise Münzen mit, um es vornehm auszudrücken, Geschlechtsorganen darauf. Wer weniger subtil vorgehen will, kann auch ein Phallussymbol kaufen.
Das Schöne an Charivaris ist, dass sich jeder sein eigenes nach dem persönlichen Gusto zusammenbauen kann. Oder es von seiner Liebsten zusammensetzen lässt. Der Kreativität sind hier wenig Grenzen gesetzt. Ein jeder trachtentragender Mann wird seine Freude daran haben.
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